Agile Day auf der JAX 2012

Ein Erlebnisbericht.

Heute war ich auf dem Agile Day auf der JAX 2012 und will ein wenig davon berichten.

Der erste Talk war “Time to market” von Stephan Schmidt (brands4friends), mit einem erweiterten Fokus auf den gesamten Zyklus der Produkt Entwicklung und nicht nur auf den Teil der eigentlichen Software Entwicklung.

Zentrale Erkenntnis war, dass viele Projekte eine schlechte Time-to-Market haben, weil gerade in der Ideen- und Planungsphase kaum auf Effizienz geachtet wird, dabei ungetrackt viel Zeit des Projekts vertan wird, während sich aber alle Maßnahmen zur Effizienzsteigerung ausschließlich auf den Bereich der Software Entwicklung konzentrieren. 

Insgesamt keine so richtig neuen Einsichten, aber trotzdem gut und wichtig, es mal so gebündelt zu hören. Man würde sich wünschen, so mancher Manager, Projektplaner oder CEO würde sich das anhören. Für diesen Zweck stellt Stephan netterweise ein “Time to Market Cheat Sheet“ bereit (Link: http://de.slideshare.net/Stephan.Schmidt/what-everyone-should-know-about-time-to-market).

Der Vormittag auf dem Agile Day hielt zwei weitere Vorträge parat. René Preißel und Bjørn Stachmann erläuterten zunächst “Git im Unternehmenseinsatz“, im Anschluss gab Torsten Köster einen interessanten Praxisbericht zur Einführung von “Continuous Integration bei Shopping24″ in kürzester Zeit mittels Einsatz verschiedener Software-as-a-Service Lösungen, wie GitHub, New Relic oder Graylog, um so möglichst viele Ramp-Up-Aufwände für dass Aufsetzen dieser Tools zu eliminieren. Toll.

Der Nachmittag des Agile Day startete mit der von Jens-Dieter Coldewey moderierten Casting-Show “Deutschland sucht die Super Methode”, in der Scrum und Kanban in einem Finale gegeneinander antreten mussten, nachdem sie Waterfall, V.Modell, RUP zuvor aus dem Rennen geworfen hatten. In guter Casting-Manier wurde das Ende natürlich ordentlich hinausgezögert, doch am Ende fielen sich Kanban und Scrum in bester Eintracht um den Hals. Naja.

Anschließend wurden uns die Leviten gelesen. Sebastian Bauer überzeugte in “Verlernte Agilität” mit der präszisen Darlegung einiger typischer Fehler oder Nachlässigkeiten, die sich im Laufe der Zeit in Scrum-Projekten leicht einschleichen können, wie etwa Daily Scrums, die zu langweiligen Reporting-Meetings verkommen, dem Auslassen von Retrospektiven, oder ineffizienten Schätzrunden und Sprint Plannings.

In der letzten Session “The Lean Startup” gab uns Stefan Roock einen Enblick in die Möglichkeiten, Produktideen kritisch am Markt prüfen zu lassen, ohne dabei den hohen Aufwand der Entwicklung riskieren zu müssen.